IZugegeben: auch ich hatte lange Zeit das Vorurteil, dass sich Photovoltaik finanziell für mich (fast) nicht lohnen könnte, bzw. dass das Risiko der Investition schwerer wiegt als die magere Rendite.

Erst als die Herren Rösler und Röttgen mit ihrem plötzlichen Photovoltaikabwürgungsplan zum 01.04.2012 die Branche aufwirbelten, habe ich nach dem Prinzip “nun gerade!” doch noch mal gewagt, ein Angebot bei einem örtlichen Solarteur anzufordern.

Um so überraschter war ich dann, als sich bei meinen Berechnungen herausstellte, dass sich das ganze tatsächlich auch finanziell für mich lohnen wird, trotz massiv gesunkener Einspeisevergütung und der unterdurchschnittlichen Wetterlage in meiner Region.

Die Situation ist die: der Preis für die Anlage ist in den letzten Jahren massiv gefallen. Ich habe jetzt eine 6,48kWp Anlage für ca. 14.800 € gekauft (inkl. Installation, Gerüst, etc.). Es wird ungefähr 14 Jahre dauern, bis die Anlage diese Summe wieder eingespielt hat (unter Berücksichtigung der Zinsen, die ich sonst fürs angelegte Geld hätte kriegen können). Ab dann gehts jedoch voll in die Gewinnzone und ich habe ein Kraftwerk was keine nennenswerten laufenden Kosten verursacht!

Eigennutzung: Statt hoher Rendite viel gespart

Während vor ein paar Jahren die Anschaffungskosten für eine PV Anlage so hoch waren, dass es einer sehr hohen Einspeisevergütung bedurfte um die Kosten wieder herauszubekommen - was langfristig zu einer hohen Rendite für den Betreiber führte, ist es jetzt ganz anders.

Die Vergütungssätze sind enorm gesunken und mit ihnen auch die Anschaffungskosten. Eine kWh Strom kostet mich als Verbraucher zurzeit ca. 27 cent, während die Einspeisevergütung bei mageren 18 cent liegt. Anstatt also wie früher 100% des erzeugten Stroms ins Netz einzuspeisen kann man den Strom auch zum Teil selbst nutzen und so die eigene Stromrechnung reduzieren. Im Mittel stieg der Strompreis in letzter Zeit um mehr als 4% pro Jahr und es könnte schlimmer werden. Um so mehr lohnt eine private Photovoltaikanlage, um zumindest einem Teil dieser Preissteigerung zu entgehen.

Wenn es in nicht allzuferner Zukunft gelingt, Speichertechnologien für den Solarstrom zu attraktiven Preisen auf den Markt zu bringen, dann könnte der Eigennutzungsanteil des Photovoltaikstroms in vielen Haushalten nahe an 100% kommen...

Zusätzliche Einspeisevergütung von ganz anderer Seite...

Neben der staatlich garantierten und auf 20 Jahre festgelegten Einspeisevergütung gibt es noch mindestens ein weiteres Vergütungssystem, welches ich hier nicht unerwähnt lassen möchte: die Elektrizitätswerke Schönau, einem der wenigen “echten” Ökostromanbieter, d.h. einem, der die Energiewende im besten Sinn voranbringt! Wenn man bei denen Stromkunde ist und sich für das Förderprogramm registriert, kann man eine satte zusätzliche Einspeisevergütung für den PV Strom aus dem eigenen “Rebellen-Kraftwerk” kassieren.

Die genauen Bedingungen kann man unter folgendem Link nachlesen:

http://www.ews-schoenau.de/mitmachen/stromerzeuger-werden.html